Ein historischer Tag für die franziskanische Bewegung
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in Erinnerung an die 500 Jahre seit der Bulle „Ite vos“
Rom. Der 23. November 2017 wurde zu einem unvergesslichen Tag. Schwaches Sonnenlicht - eher wie im Frühling als im Herbst - legte sich seit dem frühen Morgen über alles. Vierhundert franziskanische Brüder aus der ganzen franziskanischen Familie (Minoriten, Konventualen, Kapuziner, Regulierter Dritter Orden, Brüder von der Sühne) hatten sich getroffen, um Papst Franziskus zu begegnen. Am frühen Morgen trafen sie nahe beim Vatikan in der Kirche des Hl. Gregor VII. ein und begrüssten sich mit grosser Freude gegenseitig. Von dort machten sie sich am späteren Vormittag in Begleitung der Generalminister auf den Weg zur Pforte Perugino. Nach einer minutiösen Kontrolle gelangten sie in die Sala Clementina, wo sie mit dem Papst zusammentrafen.
Das Grusswort, das Br. Mauro Jöhri als Präsident der CMG, OFM und TOR an den Papst richtete, wies auf die Gründe des Treffens hin: „Wir sind hier zusammengekommen, um Ihnen vom Weg zu erzählen, den wir hinter uns gebracht haben und den wir weiter gehen wollen, seit wir uns am 4. Oktober 2013 in Assisi begegnet sind… Am Ende der gegenseitigen Vorstellung fragten Sie in einem freundlichen, aber möglicherweise bewussten Tonfall: „Gibt es auch eine franziskanische Ökumene?“ Und dann haben Sie nachgefügt: „Bleibt vereint!“ Heiliger Vater, wir haben mit Freude ihre Einladung angenommen; ich möchte Ihnen heute berichten, was wir getan haben.“
Br. Mauro berichtete dann, was sich in der Zwischenzeit getan hat: „Ich beginne mit dem fünfhundert Jahrjubiäum der päpstlichen Bulle „Ite vos“ vom 29. Mai 1517 von Papst Leo X. Absicht dieser Bulle war es, die verschiedenen franziskanischen Gruppen jener Zeit unter die Jurisdiktion eines einzigen Generalministers zu bringen. Die Bulle blieb ohne jeden Erfolg; statt dessen kam es zur Trennung der Minderen Brüder und der Minderen Brüder Konventualen. 11 Jahre später im Jahr 1528 bestätigte Papst Klemens VII. die Reform der Minderen Brüder Kapuziner. Trotz unserer Dankbarkeit für die grossen Dinge, die der Geist des Herrn in den verschiedenen Teilen der franziskanischen Familie bewirkt hat, müssen wir bekennen, dass es unter uns auch Zeiten von Spannungen und Zwietracht gab.
Die Achthundertjahrfeier der „Vergebung von Assisi“ bot sich als glückliche Gelegenheit an, für uns gegenseitig um Vergebung zu bitten. Am 11. Juli 2016 haben wir in der Basilika Maria von den Engeln Versöhnung und Frieden gefeiert. Vom 29. Mai bis zum 2. Juni des vergangenen Jahres haben sich die franziskanischen Brüder Umbriens mit den entsprechenden Generalministern und Generalvikaren in Foligno getroffen und dort ein Kapitel abgehalten. Sie haben es „Capitolo generalissimo“ genannt. Dankbarkeit, Wunsch nach Gemeinschaft untereinander und Hoffnung haben diesem Ereignis den Charakter aufgeprägt.“
Früchte dieses gemeinsamen Weges sind die Gründung einer franziskanischen Universität, die nach und nach verwirklicht wird, und vor wenigen Tagen das Entstehen einer Fraternität in Rieti; sie setzt sich aus Minderen Brüdern, Konventualen und Kapuzinern zusammen. Br. Mauro wie auch auf andere gemeinsame Initiativen hin, so auf den dreimonatigen Kurs für Missionare in Brasilien und von diesem Jahr an die Aufbaukurse für Ausbildner der drei männlichen Orden in Afrika.
Auf das Grusswort, das Br. Mauro im Namen aller Teilnehmenden gesprochen hat, antwortete der Papst mit einer Ansprache, die sich mit der Minoritas beschäftigte. Er schilderte sie als Ort der Begegnung mit Gott, den Brüdern und der Schöpfung. Wir bringen hier einige Abschnitte aus seiner Ansprache:
Die Minoritas ist Ort der Begegnung mit Gott: „Die Minoritas kennzeichnet in besonderer Weise eure Beziehung zu Gott. Für Franziskus hat der Mensch nichts, was ihm gehören würde, ausser seiner Sünde. Der Mensch ist so viel wert, wie er vor Gott wert ist und nicht mehr. Eure Beziehung zu Gott muss die eines Kindes sein: demütig, vertrauensvoll, wie der Zöllner im Evangelium, wohl wissend um seine Sünde. Aber aufgepasst auf den geistlichen Stolz, auf den Stolz der Pharisäer: die schlimmste Art der Verweltlichung.“
Die Minoritas ist der Ort der Begegnung mit den Brüder und mit allen Frauen und Männern: „Die Minoritas wird in erster Linie gelebt in der Beziehung zu den Brüdern, die der Herr uns gegeben hat. Wie? Indem wir jegliches überhebliche Verhalten vermeiden. Das heisst: Wir verzichten auf oberflächliche Urteile über andere und reden nicht schlecht hinter dem Rücken anderer - und in den Ermahnung steht folgendes - ihr dürft nicht der Versuchung verfallen, Autorität zu brauchen, um andere euch zu unterwerfen. Es vermeiden, andere das „bezahlen zu lassen“, was wir ihnen tun, aber die Guttaten der anderen für geschuldet halten; uns fernhalten von Zorn und Aufregung wegen der Sünde des Bruders.“
Die Minoritas als Ort der Begegnung mit dem Geschaffenen: Für den Heiligen aus Assisi war die Schöpfung „wie ein leuchtendes Buch, in dem Gott zu uns spricht und uns etwas von seiner Schönheit übermittelt“. Die Schöpfung ist „wie eine Schwester, mit der wir das Leben teilen, und wie eine Mutter, die uns mit ihren Armen umfängt“. Heute - das wissen wir - rebellieren diese Schwester und diese Mutter; sie fühlen sich schlecht behandelt. Im Angesicht der globalen Verschlechterung unserer Umwelt bitte ich euch als Söhne des Poverello: tretet ein in den Dialog mit dem Geschaffenen, leiht ihm eure Stimme zum Lob des Schöpfers und - wie Franziskus es gehalten hat - sorgt für die Schöpfung ganz besonders, vermeidet jedes bloss wirtschaftliche Berechnen oder irrationalen Romantizismus. Arbeitet zusammen mit den verschiedenen Initiativen zum Wohl des gemeinsamen Hauses, erinnert euch immer an die enge Beziehung zwischen den Armen und der Gebrechlichkeit des Planeten, zwischen Wirtschaft, Entwicklung, Sorge für das Geschaffene und der Option für die Armen“.
Nach seiner Ansprache hat der Papst alle anwesenden Brüder herzlich begrüsst, umarmte einen nach dem anderen und erteilte ihnen den apostolischen Segen.
Glücklich und tief bewegt sind die Franziskaner an den Ausgangspunkt ihres Besuchs zurückgekehrt. In einem Pfarreisaal von San Gregorio VII. haben sie schlicht und ohne Formalitäten das Mittagessen miteinander geteilt. Am frühen Nachmittag haben sie sich voneinander verabschiedet und ein jeder ist in sein Kloster heimgekehrt. Es war ein wunderbarer Tag; er wird noch lange im Gedächtnis der Brüder und in den Annalen der Franziskanischen Familie haften bleiben.
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Die Texte:
- Einführende Worte von Br. Mauro Jöhri OFMCap (italienisch)
- Die Ansprache von Papst Franziskus (italienisch, englisch, spanisch)
- Die Ansprache von Michael Perry OFM (italienisch)
ANSPRACHE VON PAPST FRANZISKUS AN DIE MITGLIEDER DER FRANZISKANISCHEN FAMILIEN DES ERSTEN UND DES DRITTEN REGULIERTEN ORDENS
Sala Clementina
Donnerstag, 23. November 2017
Liebe Brüder
Der „Herr Papst“, wie der hl. Franziskus ihn nannte, empfängt euch alle mit Freude und in euch empfängt er die franziskanischen Brüder, die in der ganzen Welt leben und arbeiten. Danke für das, was ihr seid und für das, was ihr tut, besonders im Dienst an den Ärmsten und Benachteiligsten.
„Alle sollen in der gleichen Weise Mindere genannt werden“, so liest man in der Nicht-bullierten Regel. Mit dieser Wortwahl macht der hl. Franziskus deutlich, dass er nicht von etwas spricht, was für seine Brüder fakultativ wäre; er weist auf ein Merkmal hin, das für euer Leben und eure Sendung konstitutiv ist.
Tatsächlich qualifiziert in eurer Lebensform das Adjektiv „minder“ das Substantiv „Bruder“ und verleiht damit dem Band der Brüdergemeinschaft eine eigene und charakteristische Qualität: Es ist nicht dasselbe „Bruder“ zu sagen oder „minderer Bruder“. Wenn wir darum von Brüderlichkeit sprechen, müssen wir uns diese typisch franziskanische Charakteristik der brüderlichen Beziehungen vor Augen halten; sie verlangt von euch eine Beziehung als „mindere Brüder“. Wie kam Franziskus dazu, die Minoritas als wesentliches Element eurer Brüdergemeinschaft zu verstehen?
Christus und das Evangelium waren die fundamentalen Optionen seines Lebens. Darum können wir mit Sicherheit sagen, dass die Minoritas - obwohl es nicht an asketischen und sozialen Motivationen fehlte - aus der Betrachtung der Menschwerdung des Gottessohnes entstanden ist und diese bildlich aufnimmt, indem er sich klein macht wie ein Samenkorn. Es ist dieselbe Logik, die „ihn vom Reichen, der er war, zu einem Armen werden liess“ (vgl. 2 Kor 8,9). Es ist die Logik der „Selbstentäusserung“, die Franziskus wortwörtlich zum Tragen brachte, als „er sich entkleidete, bis er ganz nackt war, nackt von allen irdischen Gütern, um sich ganz Gott und den Brüdern zu verschenken“. Das Leben des Franziskus ist gekennzeichnet von der Begegnung mit dem armen Gott, der in Jesu von Nazareth unter uns gegenwärtig ist: es geht dabei um eine demütige und verborgene Präsenz, die der Poverello in der Inkarnation, im Kreuz und in der Eucharistie betrachtet und anbetet. Andererseits wissen wir, das eines der Bilder des Evangeliums, die den Franziskus am meisten beeindruckte, die Fusswaschung war, als Jesus den Jüngern beim letzten Abendmahl die Füsse wusch.
Die franziskanische Minoritas erweist sich für euch als Ort der Begegnung und der Vereinigung mit Gott, ebenso als Ort der Begegnung und der Vereinigung mi den Brüdern und mit allen Männern und Frauen, schliesslich als Ort der Begegnung und der Vereinigung mit allem Geschaffenen.
Die Minoritas ist Ort der Begegnung mit Gott
Die Minoritas charakterisiert ganz besonders eure Beziehung mit Gott. Für den hl. Franziskus besitzt der Mensch nichts eigenes, wenn nicht die eigene Sünde, und er ist so viel wert, wie er vor Gott wert ist, und nicht mehr. Deshalb muss eure Beziehung zu ihm die eines Kindes sein: demütig und vertrauensvoll, sich der eigenen Sünde bewusst, wie der Zöllner im Evangelium. Hütet euch vor dem geistlichen Stolz, vor dem Stolz des Pharisäers: er ist schlimmer als alle Verweltlichung.
Die Charakteristik eurer Spiritualität ist die einer Spiritualität, die Gott alles zurückerstatten will. Alles Gute, das es in uns gibt und das wir tun können, ist Geschenk von jenem, der für Franziskus der Gute schlechthin ist, „alles Gute, das höchste Gut“, und alles statten wir zurück dem „höchsten, allmächtigen und guten Herrn“. Wir tun es, wenn wir Gott loben, wir tun es, wenn wir nach der evangeliumsgemässen Logik der Gabe handeln. Es bringt uns dazu, aus uns selber herauszutreten, den anderen zu begegnen und ihnen in unserem Leben einen Platz zu geben.
Die Minoritas ist Ort der Begegnung mit den Brüdern und mit allen Frauen und Männern.
Minoritas lebt sich zu allererst in der Beziehung zu den Brüdern, die der Herr uns gegeben hat. Wie geschieht das? Indem wir jedem Verhalten aus dem Weg gehen, das von Überlegenheitsgefühlen bestimmt ist. Das bedeutet, oberflächliches Gerede über die anderen vermeiden und auch nicht hinter dem Rücken der Brüder schlecht von ihnen reden. In den Ermahnungen stehen die folgenden Worte: der Versuchung, Autorität einzusetzen, um die anderen zu unterwerfen, soll man nicht nachgeben; man soll es vermeiden, die Gunsterweise, die wir den anderen erweisen, „sich zahlen zu lassen“, während wir die Gunsterweise der anderen uns gegenüber als geschuldet erachten; wir sollen von uns fern halten Zorn und Verwirrung über die Sünde des Bruders.
Die Minoritas wird gelebt als Ausdruck der Armut, die ihr versprochen habt. Das geschieht, wenn die Beziehungen im Geist des Sich-nichts-Aneignens gelebt werden, wenn das Positive im anderen, das vom Herrn kommt, anerkannt wird, wenn im Besonderen die Minister den Dienst der Autorität mit Erbarmen ausüben, wie der Brief an einen Minister es grossartig zum Ausdruck bringt. Dieser Brief ist die beste Spiegelung, die uns Franziskus bietet, wenn er uns sagen will, was es bedeutet im Gegenüber zu den Brüdern, die einem anvertraut sind, ein Minderer zu sein. Ohne Barmherzigkeit gibt es keine Brüdergemeinschaft und auch keine Minoritas.
Die Notwendigkeit, eure Brüdergemeinschaft in Christus einen Ausdruck zu geben, bewirkt, dass eure zwischenmenschlichen Beziehungen der Dynamik der Liebe folgen. Während die Gerechtigkeit euch dazu bringt, die Rechte eines jeden anzuerkennen, überschreitet die Liebe diese Rechte und ruft euch zur brüderlichen Verbindung. Denn es sind nicht die Rechte, die ihr liebt, sondern ihr liebt die Brüder, die ihr respektvoll, mit Verständnis und Barmherzigkeit annehmt. Die Brüder sind wichtig, nicht die Strukturen.
Ihr lebt die Minoritas auch, wenn ihr Beziehungen knüpft mit allen Männern und Frauen, denen ihr begegnet. Wenn ihr durch die Welt geht, sollt ihr jedes Festhalten an Überlegenheit vermeiden; diese könnte euch von den anderen entfernen. Der hl. Franziskus betont dies in den zwei Kapiteln der Nicht-bullierten Regel, in der er die Entscheidung, sich nichts aneignen zu wollen (leben ohne Eigenes), mit der gütigen Bereitschaft, jeden Menschen bis zum Teilen des Lebens mit den Verachtetsten aufzunehmen. Es geht um jene Menschen, die wirklich als die Minderen der Gesellschaft angesehen werden: „Hüten sollen sich die Brüder, wo sie auch sein mögen (…), sich den Ort anzueignen oder einem anderen streitig zu machen. Und mag zu ihnen kommen, wer da will, Freund oder Feind, Dieb oder Räuber, so soll er gütig aufgenommen werden“. „Und sie müssen sich freuen, wenn sie sich unter unbedeutenden und verachteten Leuten aufhalten, unter Armen und Schwachen, Kranken und Aussätzigen und Bettlern am Weg“.
Die Worte des Franziskus nötigen uns, als Brüdergemeinschaft die Frage zu stellen: Wo stehen wir? Bei wem stehen wir? Mit wem treten wir in Beziehung? Welche Leute sind unsere bevorzugten Gesprächspartner? Und nachdem die Minoritas nicht nur die Brüdergemeinschaft als ganze betrifft, sondern jeden einzelnen, der zu ihr gehört, ist es richtig, dass jeder bezüglich seines eigenen Lebensstils sein Gewissen prüft bezüglich seiner Auslagen, seiner Kleidung und all dem, was er für notwendig hält. Auch bezüglich seines eigenen Einsatzes für die andern, bezüglich dessen, dass er sich hütet, zu sehr für sich zu schauen, auch bezüglich der eigenen Brüdergemeinschaft.
Und, bitte, wenn ihr für die „Kleinsten“, für die Ausgegrenzten und die Letzten euch einsetzt, dann tut es nicht vom Thron der Überlegenheit aus. Denkt vielmehr daran, dass alles, was ihr für sie tut, eine Möglichkeit ist, das zurückzugeben, was ihr selber empfangen habt. So mahnt auch Franziskus im Brief an den ganzen Orden: „Behaltet nichts von euch für euch zurück!“ Schafft eine freundliche, empfangsbereite Atmosphäre, damit die Minderen eurer Zeit in euer Leben eintreten können: die Ausgegrenzten, die Männer und Frauen, die auf unseren Strasse, Parkanlagen und Bahnhöfen leben; die Tausenden von Arbeitslosen, junge und erwachsene; und die vielen Kranken, die keinen Zugang zur Pflege haben, die sie so notwendig brauchten; und erst recht die vielen Alten, die sich selber überlassen sind; die misshandelten Frauen; die Migranten, die auf der Suche nach einem menschenwürdigen Leben sind; alle, die an der existentiellen Peripherie wohnen, ohne Würde und ohne das Licht des Evangeliums.
Öffnet eure Herzen und umarmt die Aussätzigen unserer Zeit und, wenn ihr euch bewusst werdet, welches Erbarmen Gott euch erwiesen hat, dann geht mit ihnen barmherzig um, wie euer Vater, der hl. Franziskus, es getan hat; wie er lernt „mit den Schwachen schwach und mit den Betrübten traurig zu sein“. All das, weit davon entfernt, ein vages Gefühl zu sein, weist hin auf eine Beziehung zwischen Personen; sie greift so tief, dass sie euer Herz verwandelt und euch dazu bringt, das Schicksal der Schwachen zu teilen.
Minoritas ist Ort der Begegnung mit dem Geschaffenen
Für den Heiligen aus Assisi ist das Geschaffene „ als ein prächtiges Buch zu erkennen, in dem Gott zu uns spricht und einen Abglanz seiner Schönheit aufscheinen lässt. Die Schöpfung ist „wie eine Schwester, mit der wir das Leben teilen, und wie eine schöne Mutter, die uns in ihre Arme schliesst“. Wir können es heute wissen: Diese Schwester und Mutter rebelliert, weil sie sich schlecht behandelt vorkommen.
Im Angesicht des immer schlimmer werdenden Zustands der Umwelt, bitte ich euch, Söhne des Poverello, tretet heute noch in den Dialog mit dem Geschaffenen, leiht ihm eure Stimme, um den Schöpfer zu loben und - wie Franziskus es tat - seid um die Schöpfung ganz besonders besorgt, überwindet jedes rein ökonomisches Berechnen und jeden irrationalen Romantizismus. Arbeitet mit den verschiedenen Initiativen zugunsten des gemeinsamen Hauses zusammen und behaltet stets in Erinnerung, dass es eine enge Verbindung gibt zwischen den Armen und der Hinfälligkeit des Planeten, zwischen der Ökonomie, der Entwicklung, der Sorge für das Geschaffene und der Option für die Armen. Liebe Brüder, ich richte die Bitte des hl. Franziskus von neuem an euch: Sie sollen Mindere sein. Gott bewahre eure Minoritas und lasse sie immer mehr wachsen.
Auf euch alle rufe ich den Segen des Herrn herab. Und, bitte, vergesst nicht, auch für mich zu beten. Danke!
Papst Franziskus