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Schreiben von Papst Franziskus an die Priester

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Schreiben von Papst Franziskus an die Priester zum 160. Todestag des Pfarrers von Ars

An meine Mitbrüder im Priesteramt

Liebe Mitbrüder,

wir begehen den 160. Todestag des heiligen Pfarrers von Ars, den Pius XI. zum Patron aller Pfarrer der Welt erklärt hat.[1] An seinem Fest möchte ich Euch diesen Brief schreiben, nicht nur den Pfarrern, sondern auch Euch allen, meinen Mitbrüdern im Priesteramt, die Ihr ohne jedes Aufheben „alles verlasst“, um Euch im täglichen Leben Eurer Gemeinschaften einzusetzen. Ihr arbeitet wie der Pfarrer von Ars „an der Front“, tragt auf Euren Schultern die Last des Tages und der Hitze (vgl. Mt 20,12) und „haltet“ in zahlreichen Situationen täglich „den Kopf hin“, ohne Euch wichtig zu nehmen, damit das Volk Gottes umsorgt und begleitet wird. Ich wende mich an jeden von Euch. Ihr nehmt – oft unbeachtet und unter Opfern, in Müdigkeit oder Mühen, in Krankheit oder Trostlosigkeit – Eure Sendung als einen Dienst an Gott und seinem Volk an und schreibt selbst in allen Schwierigkeiten des Weges die schönsten Seiten des priesterlichen Lebens.

Vor einiger Zeit habe ich den italienischen Bischöfen die Sorge zum Ausdruck gebracht, dass in nicht wenigen Regionen unsere Priester ins Lächerliche gezogen und „beschuldigt“ werden für Vergehen, die sie nicht begangen haben. Ich sagte ihnen, es sei notwendig, dass die Priester in ihrem Bischof die Figur des älteren Bruders und Vaters finden, der sie in diesen schwierigen Zeiten ermutigt, sie anspornt und sie auf dem Weg unterstützt[2].

Als älterer Bruder und Vater möchte auch ich Euch nahe sein, an erster Stelle um Euch im Namen des heiligen gläubigen Gottesvolkes für all das zu danken, was es von Euch empfängt, und meinerseits um Euch dann zu ermutigen, die Worte zu erneuern, die der Herr am Tag unserer Weihe so liebevoll gesprochen hat und die den Quell unserer Freude darstellen: »Ich nenne euch nicht mehr Knechte [...] Vielmehr habe ich euch Freunde genannt« (Joh 15,15)[3]. (…)

Brüder, noch einmal möchte ich sagen: Ich »höre […] nicht auf, für Euch zu danken« (Eph 1,16), für Eure Hingabe und Eure Sendung. Ich tue es in der Gewissheit, dass »Gott die härtesten Steine entfernt, gegen die unsere Hoffnungen und Erwartungen prallen: Tod, Sünde, Angst, Weltlichkeit. Die Geschichte des Menschen endet nicht an einem Grabstein, denn heute entdeckt sie den „lebendigen Stein“ (vgl. 1 Petr 2,4): den auferstandenen Jesus. Wir als Kirche gründen auf ihm. Auch wenn wir den Mut verlieren, auch wenn wir versucht sind, alles von unserer Erfolglosigkeit her zu beurteilen, kommt er, um die Dinge neu zu schaffen.«[37]

Lassen wir es zu, dass die Dankbarkeit den Lobpreis erweckt und uns einmal mehr zu der Sendung ermutigt, unsere Brüder und Schwestern in der Hoffnung zu salben; dass wir Männer sind, die mit ihrem Leben das Mitgefühl und die Barmherzigkeit bezeugen, die nur Jesus uns geben kann.

Der Herr Jesus segne Euch und die heilige Jungfrau Maria behüte Euch. Und ich möchte Euch bitten, nicht zu vergessen, für mich zu beten.

Brüderlich

Franziskus

Rom bei St. Johannes im Lateran, am 4. August 2019,        
Gedenktag des heiligen Pfarrers von Ars.

 Lettera del Santo Padre Francesco ai sacerdoti

Letzte Änderung am Mittwoch, 07 August 2019 14:28
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