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Growing smaller

Treffen der Ausbilder der CENOC
vom 31.1. bis 2.2.2018 in Münster, Deutschland

CENOC Ausbildung in Zahlen

8 Provinzen/Kustodien:

  • Irland
  • Großbritannien
  • Belgien
  • Holland
  • Deutschland
  • Schweiz
  • Österreich-Südtirol
  • Malta

y Auszubildende:

  • 10 Postulanten
  • 2 Novizen
  • 10 Junioren

Kleiner werden, das ist für alle Kapuzinerprovinzen in Mittel- und Nordeuropa die Herausforderung dieser Jahre: Die Zahl der Brüder sinkt und ihr Altersdurchschnitt steigt immer weiter an. Das führt zu Klosterschließungen und der Überlegung, wie gut für die Älteren gesorgt werden kann. Auch für die Ausbildung wirft die Situation in Mitteleuropa da neue Fragen auf: Junge Männer können sich immer weniger vorstellen, Entscheidungen zu treffen, die ein Leben lang halten sollen und die Möglichkeiten und Alternativen der Jugend sind vielfältig und unüberschaubar. Da wird die Zahl der Interessenten für das Leben als Kapuziner immer kleiner und das Eintrittsalter der Bewerber steigt an. Für die wenigen Brüder in Ausbildung ist es eine Herausforderung, Gruppenerfahrungen möglich zu machen und die jüngeren Brüder in den Provinzen haben schon vielfältige Verantwortung, sodass es nicht leicht ist, qualifizierte Brüder für Ausbildungsaufgaben freizustellen.  In der vergangenen Zeit führte das bereits dazu, dass die Provinzen deutscher Sprache ihre Ausbildung zusammen organisierten, in Irland ein gemeinsames Noviziat in englischer Sprache eröffnet wurde, aber auch, dass einzelne Provinzen ihre jungen Brüder in andere Länder, zum Beispiel die Noviziate in Italien, zur Ausbildung geschickt haben.

Die 13 Brüder aus Irland, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland, der Schweiz und Malta, die sich Ende Januar in Malta trafen, hatten von den Provinzialministern den Auftrag, darüber nachzudenken, wie noch mehr Zusammenarbeit in der Ausbildung unter den Provinzen ermöglicht werden könnte. In Anbetracht des „Kleiner Wachsens“ heißt die Aufgabe, die Kernpunkte des kapuzinischen Charismas für Europa als gemeinsamen Kerninhalt festzumachen und doch die Unterschiedlichkeit der verschiedenen Kulturen, Regionen und Kapuzinertraditionen als Vielfalt zu schätzen und ihr einen Platz im gemeinsamen Tun zu geben. Eine besondere Herausforderung im bunten Europa ist dabei sicherlich, dass es keine gemeinsame Sprache gibt und hier erst ein gemeinsamer Nenner gefunden werden muss.

Am Morgen des ersten Arbeitstages schauten wir in Kleingruppen auf den Entwurf des zweiten Kapitels der Ratio Formationis, um, neben der Erarbeitung von Rückmeldungen an das Ausbildungssekretariat, auch wahrzunehmen, wo in unserer Ausbildungsrealität die fünf Dimensionen vorkommen und welche Elemente von charismatischer, menschlicher, spiritueller, intellektueller und apostolischer Dimension in einer zukünftigen gemeinsamen Ausbildung in Mitteleuropa eine besondere Wichtigkeit haben müssen. Im Fortgang betrachteten wir die einzelnen Phasen der Grundausbildung mit den bis dahin vorliegenden Texten in der Hand, um Herausforderungen und Schwerpunkte in Berufungspastoral, Postulat, Noviziat und Juniorat zu identifizieren und festzuhalten.

Diese Vorarbeit half uns, am zweiten Tag die Sachfragen und Themenbereiche auszumachen, über die zu sprechen war, damit wir zu Rahmenfestlegungen für das Modell eines gemeinsamen Noviziates kommen können. Neben sachlicher Auseinandersetzung war auch ein wichtiger Moment, gegenseitig den Schmerz wahrzunehmen, dass wir alle etwas Gewohntes aufgeben müssen und doch zu spüren, wir wollen alle zusammen etwas Neues gestalten, unter den Bedingungen, die wir heute vorfinden und mit den Kräften, die die einzelnen Provinzen einbringen können.

Am Nachmittag wagten wir uns nach der Sachdiskussion des Vormittages dann in einem kreativen Schritt an die Visionsarbeit. In drei Kleingruppen wurden Traumschlösser bzw. Traumnoviziate gebaut, um auszuprobieren, wo wir mit unseren gemeinsamen Überlegungen landen würden. Die Ergebnisse hatten viele Gemeinsamkeiten, auf denen die weitere Arbeit auf dem Weg zum CENOC-Noviziat aufgebaut werden kann: Wir wünschen uns ein Kloster in Italien, in das eine neue europäische Hausgemeinschaft einzieht, in der alle Muttersprachen der Novizen vertreten sein sollen. Die Hausarbeit soll gemeinsam erledigt werden, der Kontakt mit Armen möglich sein, aber auch die Begegnung mit den Menschen rund um das Kloster in Pastoral und Gottesdienst. Nach dem Noviziatsjahr soll eine Zeit der Rückkehr in die Heimatprovinz sein, um dann noch einmal zu einer Zeit des Postnoviziats zusammenzukommen.

Wir Ausbilder haben Lust bekommen, das Projekt „gemeinsames CENOC-Noviziat“ zu beginnen. Wir warten gespannt auf den Startschuss der Provinziale und die Einsetzung einer Arbeitsgruppe, die mit der konkreten Umsetzung beginnen kann.

Crescere nella piccolezza

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Letzte Änderung am Donnerstag, 22 März 2018 20:47
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